1970-1979

1884 Einsätze

10. September 1976

Vor einer großen Kulisse von Gästen aus Bonn, München  und aus dem Nachbarland Österreich erfolgt am Freitag, den  10. September 1976 die Indienststellung des Rettungshubschraubers “Christoph 14”. Der damalige Bundesinnenminister, Prof.  Werner Maihofer übergibt die BO 105 an den damaligen Staatssekretär  Erich Kiesl, der die BO 105 seinerseits an das BRK Traunstein zum  ständigen Einsatz am Stadtkrankenhaus Traunstein weitergibt.  Traunstein ist nach München und Nürnberg also der 3. Standort  in Bayern.

12. September 1976

An diesem Sonntag fliegt „Christoph 14“ seine ersten Einsätze – es sind insgesamt fünf an der Zahl. Diese führen zweimal zur Steinlingalm an der Kampenwand, einmal zur Herreninsel, einmal nach Schleching und einmal Richtung Mühldorf.
Weil durch den letzten Einsatz „Christoph 14“ für einen Sekundärflug nicht zur Verfügung steht, übernimmt „Christoph 1“ eine Verlegung von Altötting nach München-Harlaching.

20. September 1976

Vier Tote sind bei einem Flugzeugabsturz am Teisenberg zu beklagen. Eine Privatmaschine vom Typ „Piper“ ist auf dem Flug von Nürnberg nach Salzburg offensichtlich vom Kurs abgekommen und bei schlechtem Wetter gegen den Teisenberg geflogen. Der Pilot des „Christoph 14“, Gerd Fiedler, kann aufgrund des schlechten Wetters mit Arzt und Sanitäter nicht nahe genug an den Absturzort gelangen.

14. November 1976

Ein neuer Hangar steht für „Christoph 14“ jetzt bereit, d.h. er muss nicht wie bisher am Abend zur Kaserne fliegen, sondern bleibt am Krankenhaus – Kosten damals: 324.000 DM für den Hangar – insgesamt sind es für den Landeplatz 550.000 DM. Für die Landefläche wird ein Berg zum Guntramshügel landschaftsgestalterisch hervorragend „abgetragen“, wie Landrat Schmucker seinerzeit bemerkt. Die BO 105 ist anfangs gelb lackiert, mit „Katastrophenschutz“ als seitlichem Schriftzug.
Als Hubschraubersanitäter werden alle Hauptamtlichen Rettungssanitäter der BRK Wache Traunstein eingesetzt. Erst später wird die Sanitäter Crew aus Flugsicherheitsgründen reduziert.

29. November 1976

Der 76. Einsatz von „Christoph 14“ führt um 8:58 Uhr nach Ammerberg im Gemeindebereich Petting. „Christoph 14“ mit Dr. Barwitz an Bord landet dort um 9:08 Uhr, sieben Minuten später kann der Arzt mitteilen: ein Junge – sieben Pfund schwer, erblickt gesund die Welt. Eine viertel Stunde später fliegen Mutter und Kind mit „Christoph 14“ nach Traunstein. Übrigens: das Kind wird aus Dankbarkeit nach dem Namen unseres RTH´s benannt, also Christoph...

15. Januar 1977

Bei Fernsehaufnahmen des ZDF wird unter anderem ein Bericht mit Chefarzt Dr. Franz Huber gebracht, bei dem er erwähnt, dass man in Traunstein seit 1. Januar hinsichtlich der Rettungssanitäter einen neuen Weg gehe: „diese werden, vormals nur eine Stunde effektiv eingesetzt, nun im Pflegedienst des Krankenhauses verwendet... Statt 6 benötige man dann nur 3 Rettungssanitäter. (Ein Modell, was sich nicht durchsetzen wird) Die 12 Assistenzärzte der Chirurgie werden in Traunstein speziell im Bereich des Notarztdienstes ausgebildet: neben Unfallchirurgie sind dies ärztliche Hilfe bei Herzinfarkten und das weite Gebiet von Vergiftungen, welches immer mehr an Bedeutung gewinne...“ (Notärzte sind zunächst nur Chirurgen des Stadtkranken-hauses. Erst allmählich kommen auch Internisten und Anästhesisten hinzu und bilden heute die ärztliche Crew des RTH, speziell ausgebildet sind sie auch heute noch, auch wenn Vergiftungen Gott sei Dank selten geblieben sind)

19. Februar 1978

Der 700. Einsatz von Christoph 14 wird von Landrat Leonhard Schmuck mit den Ärzten, den Sanitätern und allen, die am Rettungswesen in Traunstein beteiligt sind, gefeiert.

10. September 1978

2 Jahre „Christoph 14“ – die Besatzung an diesem Tag sind Petersik, Karnowski und Dr. Neuer. Fliegt im ersten Jahr 1976 seit Indienststellung die Crew des „Christoph 14“ bis zum Jahresende 111 Einsätze, sind es 1977 442 Einsätze und im Jahr 1978 bis zum 2-jährigen schon bereits 414 Einsätze. Bis zum Jahresende sollten es 554 Einsätze werden. Die Fehleinsatzquote lag bei knapp 18 Prozent, mehr als 3 Prozent unter dem Durchschnitt.

 01. Oktober 1978

Zweitägiger „Zwangsaufenthalt“ am Hochfellngipfel. Wegen dichten Nebels und Schneetreibens können Rettungsassistent und Pilot nach einem Einsatz auf dem Hochfelln nicht mehr mit dem Hubschrauber ins Tal zurückfliegen, sondern dürfen die Nacht im Hochfellnhaus verbringen. Patient und Notarzt kommen sicher mit der Seilbahn ins Tal.

 

März 1979

2 ½ Jahre ist „Christoph 14“ nun im Einsatz, über 1250 Einsätze sind es seit der Indienststellung. Allein im Jahr 1978 sind es über 40 Prozent Verkehrsunfälle, zu denen „Christoph 14“ als Retter aus der Luft gerufen wird.

28. Juli 1979

An diesem Tag fliegt gegen 19 Uhr „Christoph 14“ zu einem Verkehrsunfall, als der Pilot Wolfgang Starke in Kaltenbach einen Bauernhofbrand bemerkt. Die sofort verständigten Feuerwehren können Dank der schnellen Alarmierung das Wohnhaus noch retten, Stadel und Scheune brennen jedoch ab.

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